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Die Kunst der Infrarot Fotografie liegt darin, mit Licht zu arbeiten, das für den Menschen unsichtbar, und somit schwer einzuschätzen ist. Es handelt sich den einen Teil des Lichtspektrums, der gleich nach dem für uns sichtbaren anfängt. Es gibt viele Webseiten die euch erklären können wie das ganze Lichtspektrum aufgeteilt ist, hier möchte ich lediglich die Information wiedergeben, die für den Fotografen relevant sind. 

Wellenlänge: Unser Auge nimmt Licht zwischen 400nm und 800nm war. Wenn von Infrarotfotografie gesprochen wird, wird der nahe-infrafot Bereich gemeint, der ca. zwischen 780nm und 900nm liegt. Der darüber liegende Bereich, das ferne Infrarot, gehört in den Bereich der Wärmebildkameras, und hat mit unserem Anliegen nichts zu tun. Es ist wichtig dies zu verstehen, da beim fotografieren das sichtbare licht weg gefiltert werden muss, um nur noch die Infrarotstrahlen auf den Film, oder Bildsensor zu lassen.

Schwarzweiß Infrarot Fotografie.

Aufnahmemedium

 

- Analog: Der Ur-Infrarotfilm, der Kodak HIE, wird leider nicht mehr hergestellt, und in letzter Zeit habe ich auch nichts mehr von gefrorenen Restbeständen gehört. Welcher in meiner Meinung dem Kodakfilm am nächsten kommt, ist der Efke IR820 Aura (identisch zum abgesetztem Maco 820c). Das 820 steht für die Empfindlichkeit der Emulsion bis 820nm. Efke Produziert seinen Infrarotfilm in zwei Ausführungen. Mit Halationschutz-Schicht, und ohne. Diese Schicht verhindert dass das Infrarotlicht den Film komplett durchdringt, und von der Druckplatte reflektiert. Bei nicht vorhandener Schicht kommt ein leichtes überstrahlen der lichter zustande, der wiederum dem alten Kodakfilm ähnelt. Solltet Ihr den Efke 820 mit Halationsschutz selber entwickeln, wird empfohlen den Film vor Entwicklung einige Minuten zu waschen, um die Schutzschicht abzuwaschen. Wenn kein gelbes Wasser mehr herauskommt, ist die Schicht weg. ​

Es gibt auch noch andere IR-Filme, manche mit mehr und manche mit weniger Infrarot Empfindlichkeit. Allerdings ist deren Lebensdauer, durch sinkende Nachfrage, in Gefahr.

- Digital: Es ist möglich ähnliche Effekte mit einer Digitalkamera zu erzeugen. Meine persönlichen Erfahrungen beschränken sich aber auf die Sigma SD14 Methode. Alle Digitalkameras haben einen internen Infrarotfilter um das, für uns unsichtbare, IR Licht zu eliminieren. Meist ist dieser kurz vor dem Bildsensor, und fest eingebaut. Anders als bei den meisten Digitalen SLR's, ist der interne IR Filter der SD14 weiter vom Bildsensor entfernt, und abnehmbar. Gleichzeitig soll er als Staubschutz dienen. Dies war der entscheidende Grund für mich diese Kamera zu kaufen. Innerhalb weniger Minuten ist die Kamera zu einer hoch empfindlichen digitalen SLR konvertiert. Fehlt noch ein 720nm Filter vor dem Objektiv, und es geht mit vergleichsweise hohen Belichtungszeiten los. Ich konnte bei gutem Wetter freihändig IR Bilder schießen. Natürlich war durch das Objektiv quasi nichts zu sehen, doch indem ich einfach beide Augen offen hielt und den Autofocus kurz aufblinken lies, konnte ich mir die Szene vorstellen. Ich hatte ich mich schnell daran gewohnt. Die dabei entstandenen Bilder waren immer komplett Rot bis Magenta, doch später im Raw, mussten nur noch eine S&W Konvertierung und Tonwertkorrektur erfolgen, schon hatte ich Klasse IR Bilder.

Das Problem mit dieser Methode ist allerdings eindeutig: es sind Digitale Bilder ! Mit der SD 14 hatte ich 14 MP Auflosung, und diese im Detail auch noch von miserabler Qualitat.

Ich habe aber auch von mods gehört, bei denen Canon 1D und andere modifiziert wurden um das selbe Ergebnis zu erzielen. Diese Methoden haben sicherlich ihre Vorteile, doch ich habe der Digitalen IR Fotografie au revoir gesagt. Wer Digital und Analog IR geschossen hat, wird Irgendwann die Analoge Methode vorziehen. ​

 

Farb-Infrarot: Es gibt auch die Möglichkeit Infrarotbilder in Farbe zu schießen. Diese weisen dann veränderte Farben auf, die auch oft als "falsche Farben" bezeichnet werden. Die Methode ist die Selbe, wenn nur mit einem anderen Filter. Leider werden diese Filme nicht mehr hergestellt, und die letzte mir bekannte quelle, Tarquinius, liefert auch nicht mehr. Es sieht also aus als ob diese Methode fürs jetzt erst mal ausgestorben ist. Ich bezweifle aber nicht dass einige dieser ausgestorbenen Filmsorten nicht irgendwann ein Comeback als Modeerscheinung machen werden. ​Ehrlich gesagt zähle ich sogar darauf, da ich mit diesem Filmtypen noch nie gearbeitet habe.

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